Stress reduzieren als Führungskraft: 8 Tipps für eine effiziente Arbeitsweise und mehr Gelassenheit im Umgang mit Deinem Team
Aufstehen, To dos checken, schnell einen Kaffee trinken, nebenher schon die Mails beantworten, duschen, anziehen und los…
Bist Du auch manchmal überfordert von der Flut an Gedanken, Aufgaben und Anforderungen, die tagtäglich auf Dich einströmen? In einer Welt, die sich immer schneller entwickelt, ist ständige Erreichbarkeit zur Norm geworden.
Dadurch fühlen wir uns oft innerlich unruhig und gestresst.
Das Ergebnis: Gedankliches Chaos, das uns Energie raubt und unsere Lebensfreude schmälert. Das kann in Deiner Funktion als Führungskraft weitreichende Folgen haben.
Als Führungskraft trägst Du eine hohe Verantwortung und jonglierst zahlreiche Aufgaben gleichzeitig. Du musst Entscheidungen treffen innerhalb kurzer Zeit, die weitreichende Folgen haben können. Es ist daher kein Wunder, dass ein innerlicher Druck entstehen kann, der Dich im Alltag begleitet.
Doch dauerhafter Stress kann nicht nur Deine Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch die Leistungsfähigkeit und die Atmosphäre in Euerm Team negativ beeinflussen.
In diesem Blogartikel erfährst Du, was Stress ist, wann es gefährlich wird und wie Du als Führungskraft durch das Reduzieren von Stress einen gesünderen, produktiveren Arbeitsalltag gestalten kannst – Erst für Dich und dann für Dein Team.
Was ist Stress?
Stress ist eine körperliche und psychische Reaktion auf eine Herausforderung oder Belastung. Dabei versucht der Körper, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Dieser Prozess wird von der Aktivierung des autonomen Nervensystems und der Stresshormone (z.B. Adrenalin und Cortisol) gesteuert.
Stress ist jedoch nicht gleich Stress. Es werden zwei Arten unterschieden:
Eustress (positiver Stress):
Eustress ist positiver Stress, der motivierend und leistungssteigernd wirkt. Er entsteht bei Herausforderungen, die als bewältigbar wahrgenommen werden, z. B. vor einem Wettkampf, einer Präsentation oder beim Lernen für ein Ziel. Eustress fördert den Fokus, die Kreativität und die Resilienz, da er den Körper aktiviert, ohne zu überfordern. Er ist kurzfristig und führt zu einem Gefühl der Zufriedenheit, wenn die Aufgabe gemeistert wird.
Distress (negativer Stress):
Distress ist negativer Stress, der entsteht, wenn Belastungen als überwältigend, unkontrollierbar oder andauernd empfunden werden. Er beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, verursacht körperliche und psychische Symptome wie Erschöpfung, Angst oder Schlafstörungen und kann langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Burnout oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Wodurch wird Stress ausgelöst?
Stress wird von Menschen subjektiv empfunden. Während die eine Person Zeitdruck als lähmend empfindet, wird die andere Person unter Druck produktiv.
Was uns stresst, hängt davon ab, wie wir die Situation wahrnehmen, welche Ressourcen wir haben und welche Erfahrungen oder persönlichen Eigenschaften uns prägen.
Dabei spielen sowohl äußere Faktoren wie z.B. Lärm, Arbeitsbedingungen, Erwartungen von Andern.. wie auch innere Faktoren wie z.B. Werte, Resilienz oder Umgang mit Fehlern eine maßgelbliche Rolle.
Wann wird Stress gefährlich und welche Folgen kann es haben?
Ich höre immer wieder Sätze wie: „ach, Stress hat doch jeder. Da muss man durch“. „Ja und Nein“. Tatsächlich hat der Stresspegel in den letzten Jahren zugenommen, so dass es bereits normal und anerkannt ist. Und hier liegt die Gefahr.
Wir gewöhnen uns an das „tägliche Hamsterrad“ und vergessen, uns aktiv zu erholen.
Wenn erste Warnsignale wie z.B. dauerhafte Erschöpfung, Herzrasen, Kopfschmerzen, emotionale Labilität, Konzentrationsschwierigkeiten oder Leistungsabfall dauerhaft übergangen werden, dann wird Stress gefährlich.
Mögliche Folgen können sein:
Körperlich:
- Herz-Kreislaufprobleme (Herzinfarkt)
- Dauerhafter Bluthochdruck
- Schlaganfall
- Schlafstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Geschwüren
Psychisch:
- Burnout => völlige Erschöpfung
- Depression
- Angststörungen
- leichte Reizbarkeit => sehr kurze „Zündschnur“
Verhaltensänderung:
- Kompensationen => Übermäßiger Genuss von Alkohol, Nikotin, Aufputschmittel oder ungesundem Essen (Fressattacken)
- Soziale Isolation: Rückzug und Desinteresse an der Umwelt
Maßnahmen zur Verminderung von Stress im Arbeitsalltag
Um Stress im Arbeitsalltag zu reduzieren, gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die sowohl auf individueller Ebene als auch im organisatorischen Umfeld wirksam sein können.
Besonders als Führungskraft ist ein gutes Stressmanagement wichtig, dann es dient als Vorbild für die Mitarbeitenden.
1. Setze Prioritäten und bewahre Deinen Fokus
Stress entsteht oft, wenn wir versuchen, zu viele Dinge gleichzeitig zu erledigen. Der Schlüssel liegt darin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Priorisiere Aufgaben: Nutze Methoden wie die Eisenhower-Matrix, um Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit zu sortieren.
Delegiere effektiv: Kennst Du die Stärken Deiner Teammitglieder? Dann verteile bewusst Aufgaben, die nicht zwingend Deine direkte Aufmerksamkeit erfordern.
Vermeide Multitasking: Multitasking ist ein Märchen. Unser Gehirn kann keine zwei Dinge gleichzeitig tun. Es wechselt den Fokus innerhalb Millisekunden von einer Aufgabe zur anderen. Diese Gehirnleistung kostet jedoch viel Kapazität und strengt an. Deshalb versuche, konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten, anstatt ständig zwischen mehreren zu wechseln.
2. Langfristige Maßnahmen ergreifen
Denke strategisch – Stressreduktion ist ein Prozess.
Optimiere Prozesse: Überlege, welche Arbeitsabläufe langfristig vereinfacht oder automatisiert werden können. Nutze KI oder andere Tools clever, die Dir Arbeit abnehmen.
rweitere Deine Führungskompetenzen: Investiere in Deine Weiterbildung, um sicherer und effizienter zu agieren. Dieses Wissen kann Dir niemand mehr nehmen.
Fördere Teamentwicklung: Mache Dein Team langfristig stark. Wer ist für welche Aufgabe geeignet? Fördere die Eigenverantwortung und Zusammenarbeit im Team.
3. Realistische Erwartungen setzen
Manchmal entsteht Stress durch unrealistische Ziele – sei es von außen oder durch den eigenen Anspruch.
Kommuniziere klar: Sprich mit Deinem Vorgesetzten oder dem Team über realistische Ziele und Ressourcen. Immer und immer wieder. Was ist Dir wichtig? Bis wann sollen die Dinge erledigt sein? Welche finanziellen und zeitlichen Vorgaben gibt es?
Vermeide Perfektionismus: Niemand kann alles perfekt erledigen. Fehler passieren dort, wo Menschen etwas bewegen. Das ist ganz normal und darf sein. Akzeptiere, dass manche Dinge gut genug sein müssen. Frei nach dem Pareto-Prinzip genügen
20 % der Ressourcen (Zeit/Geld…), um 80 % der Leistung zu erreichen.
Freu Dich über kleine Erfolge: Würdige Teilergebnisse, anstatt nur das große Endziel im Blick zu haben. Auch im Hinblick auf die Entwicklung Deiner Mitarbeitenden.
3. Optimiere Dein Zeitmanagement
Effektives Zeitmanagement ist ein mächtiges Mittel gegen Stress.
Plane Deinen Tag: Plane Deinen Tag bewusst und reserviere Zeiten für konzentriertes und kreatives Arbeiten.
Reduziere Meetings: Welche Meetings bringen Dich und Dein Team wirklich weiter? Bereite Meetings gut vor, halte sie kurz und zielgerichtet und vermeide unnötige Termine.
Baue Pufferzeiten ein: Lass immer wieder Lücken im Kalender, um spontan auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.
4. Gönne Dir Entspannung und Pausen
Erholung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit um langfristig effizient zu bleiben.
Lege kurze Pausen: Mache alle 60–90 Minuten eine kurze Auszeit, um Körper und Geist zu entspannen. Kombiniere diese Pausen mit Übungen, die entspannen wie z.B. Atemübungen, Meditation oder Progressive Muskelentspannung
Bewege Dich an der frischen Luft: Ein Spaziergang im Freien kann Wunder wirken, um den Kopf frei zu bekommen. Auch Joggen, Yoga oder andere Sportarten aktivieren Körper und Geist.
Plane Urlaub: Nimm regelmäßig längere Auszeiten, um vollständig abzuschalten.
5. Acht bewusst auf emotionale Belastungen
Als Führungskraft bist Du oft mit Konflikten oder hohen Erwartungen konfrontiert. Der Umgang mit den eigenen Emotionen ist daher entscheidend.
Löse Konflikte frühzeitig: Sei wachsam, wo sich im Team ungute Stimmungen verbreiten. Sprich Probleme direkt an, bevor sie sich aufstauen.
Zeige Empathie und setze Grenzen: Unterstütze Dein Team, ohne die emotionale Last allein zu tragen. Jeder kann die Stimmung im Team positiv beeinflussen.
Sich selbst reflektieren: Frage Dich regelmäßig, welche Dinge Dich im Alltag stressen und wie Du damit zukünftig umgehen willst. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
6. Tausche Dich aus und suche Dir Unterstützung
Niemand muss alles allein bewältigen – auch Führungskräfte nicht.
Tausche Dich mit anderen aus: Sprich mit anderen Führungskräften, um Erfahrungen und Lösungen zu teilen. Oft bringt die Erkenntnis, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist, eine mentale Verbesserung.
Such Dir einen Coach oder Mentor: Coaches können Dir helfen, Deine eigenen Lösungswege im Umgang mit Stress zu finden. Oft liegt die Lösung erstaunlich nah.
Beziehe Dein Team ein: Bitte Dein Team aktiv um Unterstützung und schaffe eine Kultur, in der Verantwortung geteilt wird. Meine Erfahrung ist, dass Führungskräfte, die über Ihre Bedürfnisse und Gefühle sprechen können, von den Mitarbeitenden als sehr authentisch wahrgenommen werden.
7. Etabliere gesunde Gewohnheiten
Ein gesunder Lebensstil unterstützt Dich dabei, Stress besser zu bewältigen.
Ernähre Dich gesund: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die Energie gibt, anstatt Dich auszubrennen.
Sorge für ausreichend Schlaf: Beim Schlafen regeneriert sich Dein Körper. Sorge für einen regelmäßigen Schlafrhythmus, um leistungsfähig zu bleiben.
Achte auf digitale Auszeiten: Schalte digitale Geräte bewusst ab.
Fazit: Stress reduzieren als Führungskraft
Stress gehört bis zu einem gewissen Grad zum Alltag einer Führungskraft dazu. Doch er muss nicht zur Belastung werden. Indem Du klare Prioritäten setzt, effektiv delegierst und Dir selbst Pausen gönnst, schaffst Du eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Erholung.
Denke bitte daran: Nur wer auf sich selbst achtet, kann langfristig erfolgreich führen.
Möchtest Du Deine eigene Stressreduzierungsstrategie entwickeln und lernen, wie Du in Zukunft mit den Herausforderungen umgehen kannst?
Dann kontaktieren mich gerne – ich unterstütze Dich gerne auf Deinem Weg zu mehr Gelassenheit und Zufriedenheit in Deiner Führungsrolle.
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